Botulinumtoxin (Botox®)


Was ist Botulinumtoxin?
Bei dem sogenannten Botulinumtoxin Typ A handelt es sich um ein Strukturprotein, welches von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert wird.


Seit Mitte der 1980er Jahre wird es in der Medizin erfolgreich zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen (z.B. Bewegungsstörungen, Spastiken) eingesetzt. Auch übermäßiges Schwitzen im Bereich der Achseln (Hyperhidrosis axillaris) und Zähneknirschen (Bruxismus) gehören mittlerweile zu etablierten Einsatzgebieten.


Seit Mitte der 1990er Jahre wird es in der ästhetischen Medizin in stark verdünnter Form zur Behandlung von mimisch bedingten Falten verwendet.


Die Anwendung von Botulinumtoxin ist in Deutschland nur approbierten Ärzten gestattet !

Wie wirkt Botulinumtoxin?
Nach Injektion geringster Mengen des Botulinums in den zu behandelnden Muskel wirkt dieses auf die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel. Es verringert die Ausschüttung eines Botenstoffes (Acetylcholin), welcher zur Anspannung der Muskulatur führt. Damit kommt es zur Entspannung der Muskulatur und Glättung der Falte.


Bei adäquater Dosierung bleibt der natürliche Gesichtsausdruck erhalten. Das Gesicht wirkt durch die Entspannung frischer, offener und gegebenenfalls jünger.


Warum Botulinumtoxin?

Eine Behandlung mit Botulinumtoxin eignet sich ausschließlich für mimische Falten, also durch Muskelanspannung entstandene Falten. Diese treten besonders an der Stirn, zwischen den Augenbrauen und um die Augen herum auf. Sie werden häufig als störend empfunden. Das Gesicht wirkt angespannt und müde, es lässt die betroffene Person oft älter wirken.


Mimik ist jedoch z
um Ausdruck vieler Emotionen, wie z.B. Freude oder Ärger essentiell. Daher ist es wichtig, eine adäquate Dosierung des Botulinumtoxins zu verwenden, welche zwar die unerwünschten Falten glättet, das Gesicht aber nicht maskenhaft wirken lässt. Besonders positive Emotionen sollen weiterhin ausgedrückt werden können.


Durch Ruhigstellung gewisser mimischer Muskeln kann die natürliche Hautalterung um einige Monate verzögert werden. Um diesen Effekt aufrecht zu erhalten, sind jedoch regelmäßige Behandlungen notwendig.


Nach einer Behandlung mit Botulinumtoxin sieht man nicht nur entspannter und frischer aus, sondern man fühlt sich oft selbstbewusster. Das allgemeine Wohlbefinden steigt.


Welche Regionen können mit Botulinumtoxin behandelt werden?
Besonders Falten im oberen Gesichtsdrittel, welche durch Mimik entstanden sind, können mit Botulinumtoxin A behandelt werden. Hierzu zählen insbesondere Stirnfalten, Falten um die Augen herum (Lachfalten oder Krähenfüße) und zwischen den Augenbrauen (Zornesfalte). Aber auch Längsfalten am Hals lassen sich reduzieren.
In einigen Fällen kann auch eine Verschmälerung des Gesichts im Kaumuskelbereich erzielt werden.


Der ästhetische Einsatz von Botulinumtoxin im mittleren und unteren Gesichtsdrittel ist prinzipiell möglich, jedoch mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen verbunden.


Weitere Anwendungsgebiete von Botulinumtoxin sind:

Übermäßiges Schwitzen im Achselbereich (Hyperhidrosis axillaris)
Migräne
Zähneknirschen (Bruxismus)

Wie läuft die Behandlung ab?
Auf Wunsch kann vor Beginn der Behandlung eine betäubende Salbe aufgetragen werden. Grundsätzlich kann die Injektion jedoch auch ohne Betäubung durchgeführt werden, da der Injektionsschmerz minimal ist. Meist wird lediglich ein leichtes Brennen wahrgenommen.


Daraufhin werden die Injektionspunkte angezeichnet und das Gesicht wird zu Dokumentationszwecken im entspannten und angespannten Zustand fotografiert.


Nach ausführlicher Desinfektion der Haut werden geringe Mengen Botulinumtoxin mit einer sehr feinen Nadel in den Zielmuskel bzw. unter die Haut injiziert. Dies nimmt pro Region nur wenige Minuten in Anspruch.


Verhaltensmaßnahmen nach der Behandlung
Nach der Behandlung sind Sie sofort wieder einsatzfähig.
Am Behandlungstag und am Folgetag sollten Sie auf Saunabesuche, Sonnenbäder auch Solarium), Sport und kosmetische Behandlungen verzichten. Die normale Gesichtspflege und das Auftragen von Make-Up sind selbstverständlich problemlos möglich.


Wirkbeginn/Wirkdauer
In der Regel setzt die Wirkung nach 2 bis 4 Tagen ein. Der maximale Effekt zeigt sich spätestens nach 14 Tagen.
Die Wirkdauer ist individuell unterschiedlich. Sie beträgt im Durchschnitt 3 bis 6 Monate. Danach ist eine Wiederholung der Behandlung notwendig, um eine Aufrechterhaltung oder Verbesserung des bereits erreichten Ergebnisses zu gewährleisten.


Risiken/Nebenwirkungen
Botulinumtoxin A ist ein zuverlässiger und sicherer Wirkstoff, der seit Jahrzehnten in der ästhetischen Medizin im Einsatz ist. Er ist sehr gut verträglich. Es werden keine langfristigen unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet, da der Körper den Wirkstoff im Verlauf vollständig abbaut.


In seltenen Fällen kann es zu kleinen Hämatomen (blaue Flecken), Schwellungen oder Rötungen an den Einstichstellen kommen. Diese klingen innerhalb weniger Tage vollständig ab und können selbstverständlich mit Make-Up kaschiert werden.

Allergien treten äußerst selten auf.


Gelegentlich treten nach Injektion von Botulinumtoxin geringe Assymetrien im Gesicht auf oder schon vorbestehende Assymetrien fallen mehr auf. Diese können teilweise durch eine Nachinjektion im Abstand von 2 Wochen korrigiert werden.

Unerwünschte Wirkungen wie hängende Augenlider oder herabgesenkte Augenbrauen können vorkommen, treten jedoch nur sehr selten auf.


Ich verwende in meiner Praxis ausschließlich zugelassene, qualitativ hochwertige und zertifizierte Präparate. Dies trägt neben meiner Erfahrung zu einer geringen Rate an unerwünschten Wirkungen bei.


Wer darf nicht behandelt werden?
Schwangere Frauen, stillende Frauen, Patienten mit neuromuskulären Vorerkrankungen oder mit bekannter Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe des Präparates können nicht mit Botulinumtoxin behandelt werden.
Bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten ist die Behandlung nach individueller Rücksprache und Nutzen-Risiko-Abwägung eventuell möglich.