Fettweg-Spritze (Injektions-Lipolyse)

Was ist die Fettweg- Spritze (Injektions-Lipolyse)?
Die Injektions-Lipolyse – in der Öffentlichkeit auch als Fettweg-Spritze bekannt- ist eine Therapieform, die durch Einspritzen eines Wirkstoffes unter die Haut ein Abschmelzen des Fettes in verschiedenen Körperregionen bewirkt. Es handelt sich hierbei um eine effektive und gleichzeitig schonende Methode, um leichte bis mittelschwere Fettdepots am Körper und im Gesicht zu reduzieren.


Der Wirkstoff  Polyenyl-Phosphatidylcholin (PPC) wurde 1959 entdeckt und wird in vielen medizinischen Therapien eingesetzt, beispielsweise als Leberschutzpräparat und zur Verhinderung von Fettembolien.


Die Fettweg-Spritze wird seit 2003 in Deutschland eingesetzt.


Wie wirkt die Fettweg-Spritze?
Die Fettweg-Spritze nutzt die chemische Fettauflösung durch eine Wirkstoffkombination aus Polyenyl-Phosphatidylcholin (ein natürlich vorkommendes Lecithin aus der Sojabohne) und Desoxycholsäure (eine Gallensäure).


Nach Injektion ins Unterhautfettgewebe laufen über einen Zeitraum von etwa 2 Monaten folgende Reaktionen im Körper ab:

Die Wirkstoff-Kombination zerstört die Membran der Fettzellen. Das Fett aus den Zellen wird freigesetzt. Die Fette werden zur Leber transportiert und dort abgebaut. Zudem entsteht in der behandelten Region eine Entzündungsreaktion, welche den Abbau der Fettzellen begünstigt und eine dauerhafte Fettauflösung unterstützt. Nach dem Abklingen der Entzündung zieht sich das Gewebe ein wenig zusammen, was eine zusätzliche Straffung der Haut bewirkt.


Warum eine Fettweg-Spritze?
Die Fettweg-Spritze dient dem Abschmelzen kleinerer, hartnäckiger Fettpolster (zum Beispiel am Bauch oder an den Oberschenkeln), die durch Umstellung der Ernährung und sportliche Betätigung nicht zu beseitigen sind. Kleinere Problemzonen, auch im Gesicht (zum Beispiel Hängebäckchen) können gezielt behandelt werden.


Im Gegensatz zur operativen Beseitigung des Fettes durch eine Liposuktion (Fettabsaugung) verändert sich die Körperkontur durch die Fettweg-Spritze nicht schnell, sondern in einem langsameren Prozess, der bis zu einem halben Jahr andauern kann.


Welche Regionen können mit der Fettweg-Spritze behandelt werden?
Gesicht: Doppelkinn, Wangen, Hängebäckchen, Nasolabialfaltenhügel, Hals
Körper: Kleine Fettansammlungen an Oberschenkeln (Innen- und Außenseite), unterem Gesäß, Hüften, Ober- und Unterbauch, Schulter- Arm-Region (Achselfalte), Oberarmen, Rückenpartien oder oberhalb des Knies.

Bei Männern eignet sich das Verfahren auch zur Reduktion einer Gynäkomastie (Brustbildung) und von Hüftfettpolstern („Love Handels“).
Weitere Anwendung: Cellulite Behandlung, Lipome


Für Patienten, die eine großflächige Verbesserung wünschen, etwa an den gesamten Oberschenkeln, oder an Adipositas leiden, ist diese Methode hingegen nicht geeignet!!


Die Injektions-Lipolyse dient nicht zur Reduzierung des Gewichtes!


Wie läuft die Behandlung ab?
Auf Wunsch kann vor Beginn der Behandlung eine betäubende Salbe aufgetragen werden. Grundsätzlich kann die Injektion jedoch auch ohne Betäubung durchgeführt werden, da der Injektionsschmerz minimal ist. Meist wird lediglich ein leichtes Brennen wahrgenommen.


Es erfolgt eine Erhebung des Körpergewichts und gegebenenfalls eine Messung des Körperumfangs (z.B. Bauchumfang oder Oberarmumfang) im zu behandelnden Areal. Daraufhin werden einzelne Injektionspunkte bzw. das zu behandelnde Areal angezeichnet und die Körperregion wird zu Dokumentationszwecken fotografiert.


Nach ausführlicher Desinfektion der Haut wird der Wirkstoff mittels feinster Spezialnadeln direkt in das Unterhautfettgewebe injiziert.
 Eine Behandlung dauert zwischen 15 und 45 Minuten.


Unmittelbar nach der Behandlung beginnt die behandelte Region anzuschwellen und die Haut rötet sich. Es können Druckschmerzen oder ein Brennen empfunden werden. Diese Reaktionen sind erwünscht und sprechen für einen Beginn der Wirkung der Fettweg-Spritze.
 Um das Brennen und den Druckschmerz zu lindern, wird ein kühlendes Gel aufgetragen. Mittels eines kleinen Ultraschallgerätes wird dieses Gel mit einer leichten Massage ins Gewebe eingearbeitet. Hierdurch wird der Wirkeffekt verstärkt.


Verhaltensmaßnahmen nach der Behandlung
Nach der Behandlung sollten Sie sich ein wenig ausruhen.
Am Behandlungstag sollten Sie darauf achten, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Am besten eignet sich stilles Wasser.
Bei Behandlungen am Körper sollten Sie auf weite, bequeme Kleidung achten. Lange Autofahrten sollten vermieden werden oder durch Bewegungspausen alle 90 Minuten unterbrochen werden.


Bis zu einer Woche nach der Behandlung sollten Sie eine direkte Sonneneinstrahlung, einen Solariums- oder Saunabesuch vermeiden. Bitte sehen Sie davon ab, schwimmen zu gehen oder ein Bad zu nehmen. Duschen ist unproblematisch.


Moderate sportliche Betätigung ist ab dem 3. Tag nach der Behandlung erlaubt. Bis 14 Tage nach der Behandlung sollten Sie keinen Intensivsport betreiben.


Wirkbeginn/Wirkdauer
Die Wirkung kann bereits nach 10 bis 14 Tagen einsetzen. Seinen Höhepunkt hat der Abschmelzvorgang zwischen der 4. und 6. Woche. Nach etwa 8 bis 12 Wochen zeigt sich das Endergebnis der Behandlung.


Grundsätzlich geht die Behandlung von weichem Fett (z.B. am Bauch) in der Regel mit besseren Ergebnissen einher, als die Behandlung von Arealen, die mit Bindegewebe durchsetzt sind (z.B. Außenseite der Oberschenkel) . Aus diesem Grund und bei größeren Fettansammlungen können mehrere Sitzungen notwendig sein.
 Um ein optimales Endergebnis zu erzielen, sind in der Regel 1 bis maximal 4 Behandlungssitzungen im Abstand von 2 bis 3 Monaten notwendig.


Das Ergebnis ist in der Regel von Dauer, da sich die Fettzellen bei Erwachsenen nicht mehr vermehren. Kommt es jedoch zu einer massiven Gewichtszunahme,  vergrößern sich die übrig gebliebenen Fettzellen und beeinträchtigen das initiale Ergebnis.


Risiken/Nebenwirkungen
Die Behandlung wird in der Regel sehr gut vertragen.


1 – 7 Tage nach Behandlung: Rötung, 
Schwellung, Druckschmerz/Schmerz im Behandlungsbereich, Juckreiz, Hämatome

Bis zu 2 Wochen nach Behandlung: Druckschmerz/Schmerz im Behandlungsbereich, HämatomeBerührungsempfindlichkeit 

Einige Monate: Vermehrte Pigmentierung der behandelten Hautregion (bildet sich wieder zurück)

Selten: Infektion, Durchfall, Kurzzeitige Kreislaufprobleme, Zwischenblutungen bei Frauen


Wer darf nicht behandelt werden?
Minderjährige
Schwangere/Stillzeit
Diabetiker mit Durchblutungsstörungen
Bekannte Durchblutungsstörungen
Entzündliche Bindegewebserkrankungen (Polymyositis/ Dermatomyositis)
Gewisse Autoimmunerkrankungen wie z.B. Sklerodermie oder systemischer Lupus erythematodes
Schwere Lebererkrankungen (Zirrhose, Karzinom)
Bekannte Allergie gegen verwendete Inhaltsstoffe
Nierenerkrankungen
Blutgerinnungsstörung (nach Rücksprache möglich)
Akute oder chron. Infektionskrankheiten
Adipositas (BMI größer 30)